JUTTA HIERET - Installation

Ursprünglich war die Herstellung und Verwendung von Textilien mit spirituellen und rituellen Vorgängen verbunden, welche dem Weltbild der Kulturen in Südostasien entsprangen. Kleidungsstücke signalisierten den Status und gesellschaftliche Verdienste ihrer Träger. Sie dienten als Tauschgaben bei Heirat und Tod und spielten bei rituellen Anlässen eine zentrale Rolle.

Heute gibt es Textilketten mit Fast Fashion, Supermodernes mit kurzem Ablaufdatum und hoher Warenrotation. Es gibt Modetempel und sogenannte Sweatshops, die Hinterhoffabriken vor allem in Bangladesch. Internationale Konzerne wie H & M, KiK, C & A, Benetton, Zara, Mango oder Primark, um nur einige zu nennen, verführen die Konsumenten zu billiger Massenware und zu permanenten Trendwechseln. „Fashion Victims“ heißen nicht die ausgenutzten Arbeiterinnen sondern die, welche dem Modewahn und Konsumrausch unterlegen sind und zwanghaft auf Schnäppchenjagd gehen müssen.

Gibt es Alternativen zu dem gedankenlosem Konsum?
Das Traumziel wäre eine Welt ohne Abfall, eine Bewegung zu Recycling, Nachhaltigkeit, Weiterverwertung, „Slow Fashion“ und „Zero Waste“. Doch da stehen wir erst ganz am Anfang.

Der schöne Schein, 2015
Textil, Fotografie, Objekte ca. 2,30 m x 1,50 m x 1,60 m

"Das 25. Bild. Interdisziplinäre Installation", 2015
13. Frauenperspektiven Karlsruhe ÜBER ARBEIT - ÜBER LEBEN